Monday, October 10, 2011

Unheimlich

Man mag sich ja nun fragen, wer ich denn nun eigentlich bin. Sicher für den besten aller meiner Ehemänner bin ich die Mutter seiner Kinder (na ja, eines Kindes) und die Dame, die die Wäsche macht. Für den Ringelspross bin ich Fahrdienst, Koch, Krankenschwester, Beichtmutter und Weltergewicht in einem - Mama halt. Für meine Gemeinden war ich die nervige immer von Vergebung und Neuanfang redende Vikarin. Hier am Seminary hatte ich bis jetzt immer gedacht, ich sei eine unter vielen. Falsch!

Für den einen bin ich ein Witzobjekt (weil rothaarig und von deutscher Abstammung), für den Nächsten bin ich Mamaersatz (meinst Du, ich sollte mir bevor wir Dokumente von 1180 anfassen, den Klebkrams von den Fingern waschen?) und nun bin ich auch noch Freiwild geworden. In der Anfängerklasse ist jemand, der mich gern über meine Einsamkeit hier hinwegtrösten möchte. Er hat sich schon mehrmals in meinen Raum eingeladen, er sitzt in jeden Gottesdienst neben mir und versprach mir heute Morgen mich ebenso glücklich machen zu können, wie der Herr Ringel.

Ich habe ihm daraufhin ganz höflich gesagt, dass ich daran nicht interessiert bin und das ein Herr Ringel genug in meinem ist.  Heute Mittag hat er mir per Blumenbringdienst einen Blumenstrauss geschenkt. Irgendwie wird mir das unheimlich...

1 comment:

Wolfram said...

Sind die USA nicht mit solcher Belästigung äußerst streng?

Aber vielleicht hilft schon mal eine Note ans Dekanat, schließlich nutzt der Typ ja die Fakultät, um sich an "wehrlose Opfer" ranzumachen.

Widerlich, sowas.