Die Realität ist, ich bin Quasi-Pastorin zweier kleiner Gemeinden. Eine Gemeinde ist gesund (finanziell aber eben auch auf menschlicher Ebene!) die andere ist zerrüttet, zerstritten und am Ende. Als ich anfing, verkaufte mir die Synode jene Gemeinde als "Notaufnahme-Schauplatz". Lassen Sie sich nicht täuschen; es ist ein Hospiz!
Und so bin ich nun ein wenig Seelsorger, ein wenig Bestatter, ein bisschen Psychotherapeut und vor allem seelischer Mülleimer für 30 Gemeindemitglieder und Pastor, Entertainer und Cheerleader für die anderen 30.
Ratschläge wie "Nimm's nicht persönlich!" und "Hab ein offenes Herz!" sind ebenso wahr wie nutzlos!
Und dann bin ich ja auch noch Ehefrau und Mutter. Also jene, die meist kocht, bügelt und Wäsche wäscht und sich um das Mittagessen der hungrigen Meute kümmert.
Hobbies hab ich auch. Und so stricke ich denn Socken für ein Geburtstagsgeschenk und mache Photos für ein Weihnachtspräsent. Ich lese, Bücher für die Arbeit, Stundenpläne und die Zeitung (für die Predigten, damit ich weiss, was so passiert in der Welt über die ich ja immerhin predigen soll).
Nur was ich so wirklich und ganz allein nur für mich mache, dass weiss ich grade nicht. Nur dass ich müde bin, das weiss ich. Sehr sogar!
1 comment:
Predige nicht über die Welt - die kennen die Leute schon. Predige in die Welt: das berühmte "verbum externum". Es wird was ändern!
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