Wednesday, December 28, 2011

Wochenschau

The most wonderful time of the year, wie es in einem amerikanischen Weihnachtslied so schön heisst, began damit, dass der Herr Ringel am 22. erst einmal für einen Tag nach DC (Washington) musste. Und damit es mir auch nicht zu langweilig wird, hatte ich den besten Freund des Ringelkindes eingeladen, um mit den beiden Kekse zu backen. Das Backen lief genau so, wie Sie es sich vorstellen, wenn Sie an zwei weihnachtshibbelige 8jährige denken, die Backen, Ausstechen und Verziehren. So gegen  21.45h war der Ringel denn auch wieder im Haus und um 22.15 wollten wir eigentlich zu Bett gehen. Eigentlich. Wenn es da nicht auf einmal dieses komische Plopp gegeben hätte. Erst wusste ich ja nicht so recht, was Plopp denn so wäre und dachte noch, der Herr Ringel klopft irgendwo heimlich, um mich zu ärgern. War aber nicht der Herr Ringel; war der Regen, der durch die Zimmerdecke aufs Sofa tropfte. Das neue Dach hat nämlich ein Leck! Die nächsten paar Stunden verbrachten erst wir, dann später ich allein, damit Schüsseln aufzustellen, den Fussboden abzudecken, noch mehr Schüsseln aufzustellen, weil es noch ein zweites und dann auch noch ein drittes Leck gab, Schüsseln auszukippen und Kontrollgänge durchs Haus zu machen. Um 5h morgens hörte es auf zu regnen. Um 6.15h bin ich dann hundemüde ins Bett gefallen, nur um gegen 10.30 wieder aufzustehen und die letzten Weihnachtsvorbereitungen zu erledigen. Immerhin habe ich es Dank Leck im Dach geschafft, mein Hörbuch fertig zu hören, eine Mütze zu stricken, und zwei Folgen Soko per internet auf ZDF zu gucken. (Seit wann gibt es eigentlich so viele Sokos? Irgendwie hab ich da 'was verpasst.)

Freitag (23.12.) war ich dann ein klitzekleines Bisschen müde. Weiss eigentlich auch nicht warum. Rosinenzopf und Mandelhörnchen wurden keine mehr gebacken. Nur noch ein paar Vanillekipfel und karo-einfach Ausstechplätzchen verliessen meine Küche. Nebenbei noch schnell den Baum aufgestellt (der noch immer nicht umgekippt ist, eine Premiere für diese Familie), die Bäder und die Küche geputzt und den Kleinen Mann beschäftigt. Natürlich bin ich an dem Abend früh zu Bett gegangen. War ja schliesslich müde nach meiner Nachtwache. Gleich nachdem alle Geschenke um 23.30 eingepackt waren, lag ich auch schon im Bett...

Da ich auch am Heilgen Abend immer noch ein wenig müde und blass um die Nase aussah (muss wohl an den roten Haaren und der blassen Haut liegen...), erbarmte sich der Ringelmann und schnippelte die Familientradition....äh...ich meine die Zutaten für den Kartoffel-Heringssalat. Währenddessen schmückten der Kleine Mann und ich den Baum. Das sah ungefähr so aus: der Kleine Mann hängt sämtliche Sachen an eine Stelle und Frau Ringel hängt sie heimlich wieder um, wenn er grade nicht guckt. Immerhin sieht er sehr schön aus, der Baum. Oder was meinen Sie? (Der abstehende Ast gibt ihm erst die richtige persönliche Note...)
Ab 15h wurde der Kleine Mann so hibbelig, dass er es kaum noch aushalten konnte. Beim Weihnachtskaffeetrinken hat er nicht mal einen seiner heissgeliebten Dominosteine gegessen und der Kakao blieb auch unbeachtet im Becher. Um 17h war es denn endlich soweit: Bescherung. Der Kleine Mann schwebte im 7. Himmel. So viele Wünsche erfüllt bekommen. Danke an alle, die dabei mitgeholfen haben. Der Herr Ringel schien mit seinen Geschenken auch zufrieden zu sein und da er nicht mit leeren Händen am Baume stehen mochte, habe ich doch Geschenke bekommen. Nach Abendessen (dass im Weihnachtspudding gar keine Mandel sondern eine Pistazie war, hat gar keiner gemerkt. Naja, fast keiner; nur ich, als ich drauf biss und feststellte, dass die Pistazie gesalzen war. Oh Freude!), Gottesdienst und Geschichte lesen, war der Kleine Mann dann auch schon mal um 23.15h im Bett und wir sind auch gleich hinterher. (In unser Bett natürlich.) Schön war's.


Und weil doch das Legohaus am Vorabend nicht fertig geworden war, stand der Kleine Mann am Weihnachtstage auch gleich wieder um 7.15h auf. Haben Sie schon mal Weihnachten mit einem 8jährigen kleinen Jungen verbracht, der nur 8 Stunden geschlafen hat? Nein? Dann sorgen Sie mal schön dafür, dass das auch so bleibt... Der Gottesdienst war auch eher kurios (warum sind wir nur gegangen?!?) und nach den Resten vom Heringssalat zum Mittag waren wir alle so satt, dass die Ente noch einen Tag länger leben durfte.

26.12. Das Legohaus ist fertig. Aber nun will man ja damit spielen. Also wieder um 7.30h aus dem Bett. Ich bin allerdings erst um kurz nach 8 wach geworden. Nämlich dann, als uns die Dachdecker aus dem warmen Bett klingelten, um uns zu sagen, dass sie heute nicht arbeiten werden, aber das der provisorische Flicken auf dem Dach (noch) dicht ist. Ein Anruf hätte dafür gereicht. Aber wenn man schon mal auf ist, kann man ja auch gleich mal auf bleiben, oder?!?
Die Ente war lecker und dass der Kleine Mann beim Essen immer wieder "Alle meine Entchen" sang, war auch nur ein wenig morbide. Am Nachmittag biss den Herren Ehemann und mich der Umtrieb und so wurschtelten wir tatsächlich für eine Stunde im Garten rum. Der Kleine Mann begutachtete uns lieber aus sicherer und warmer Entfernung aus dem Fenster im Wohnzimmer.

27.12. Dieses Mal fiel der Kleine Mann schon um 6.23h aus dem Bett. Soll er. Ich nicht! Warum steht er eigentlich nie an Schultagen freiwillig so früh auf? Rätsel über Rätsel. Ansonsten alles wie immer: Schneeregen, Wind und Eis. Besuch von den Dachdeckern, die uns wieder erzählten, dass das Wetter sich nicht fürs Dachdecken eigne. Viele Runden Halli Galli gegen mich selbst gespielt (der Kleine Mann hat den Dreh beim Spiel noch nicht so ganz raus und wird grumpelig, wenn er zu oft verliert. Da er das Spiel doch aber grade zu Weihnachten geschenkt bekommen hat, möchte er es aber immer wieder spielen. Sollte hier ab Morgen mein anderes Ich schreiben, mögen Sie es mir bitte vergeben. Seit kurzem bin ich eine gespaltene Persönlichkeit.) Da ja das Festessen vom 2. Feiertag noch ausstand (schliesslich hatten wir am 26. ja die Ente vom 25. gegessen), gab es Feiertagsessen. Für den dünnen langen Mann und mich jedenfalls. Der Kleine Mann macht sich nichts aus vegetarischem Nussbraten, Rosenkohl und Preiselbeersosse. Immerhin hat er drei Stück Cheesecake weggefuttert.

Und heute nun Alltag. Mal ganz ohne Handwerker, die einem sagen. dass das Wetter nicht gut genug sei. Das sehen wir nämlich selbst. Es stürmt und schneit. Statt Festessen gab es Gemüsesuppe und statt friedvollem Dahinlümmeln auf dem Sofa gibt es Bügelwäsche und eine Erkältung für mich und Schneeschippen für den besten aller Ehemänner.

In diesem Sinne, frohe Weihnachtszeit (die ist nämlich noch bis Epiphanias) von uns an Sie, und Sie und natürlich ganz besonders Sie!

1 comment:

Anonymous said...

Oh ja, dieses rhythmische Plopp Plopp kennen wir sehr gut. Nach jedem Schneesturm und bei jedem wirklich starken, etwas länger andauernde Regen stellen wir schon die Eimer an die typischen Stellen, auch wenn die Roofers angeblich beim letzten Mal das Leck gefunden und endgültig abgedichtet haben... Nur ist es nicht das eigene Dach, das undicht ist, und das macht wahrscheinlich einen riesengroßen Unterschied... So wünschen wir gute Nerven und ein gutes neues Jahr!